Ein guter Plan ist der halbe Erfolg. Und ein gutes Netz verbindet Sicherheit und Flexibilität – weshalb die Stromnetze von morgen schon heute auf die Anforderungen von Morgen ausgerichtet werden müssen. Frühzeitig, gezielt und bedarfsgerecht. Damit die Kapazitäten und Infrastruktur bereit sind, wenn die Wärmeversorgung von Morgen vor Ort wirklich wird.
Mehr Input, mehr Output: Wie müssen sich die Netze verändern?
Unser Stromnetz ist ein wichtiges Element auf dem Weg zur Klimaneutralität. Es ist der Knotenpunkt zwischen neuen Stromerzeugungstechnologien einerseits und modernen Energieverbrauchern wie Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen andererseits. Die meisten der neuen Netzteilnehmer werden dezentral und in den Verteilnetzen angeschlossen – und genau deswegen müssen sich die Verteilnetze auch weiterentwickeln. Für Netzbetreiber bedeutet das, den Ausbau gezielt zu planen und frühzeitig künftige Bedarfe zu erkennen.
Zukunftsfähig durch Vernetzung
Die kommunale Wärmeplanung liefert wertvolle Daten, die Netzbetreiber für die strategische Planung des Ausbaus der Stromnetze nutzen können. Informationen über die aktuelle Gebäudestruktur und Heizungssysteme – etwa von Schornsteinfegern oder Energieberatern – helfen, frühzeitig zu identifizieren, wo ein stärkeres Wachstum von Wärmepumpen zu erwarten ist.
Es ist essenziell wichtig, dass auch Stromnetzbetreiber aktiv in die Wärmeplanung eingebunden werden. Ihre Kenntnisse hinsichtlich Netzkapazitäten und bestehender Infrastrukturen helfen Kommunen dabei, fundierte Entscheidungen für die Wärmeversorgung zu treffen. Gemeinsam mit ihnen lässt sich der Ausbau des Stromnetzes optimal an die lokalen Gegebenheiten anpassen.
Ein enger Austausch zwischen den für die Planung verantwortlichen Stellen in den Kommunen und den Netzbetreibern stellt sicher, dass die Planung von Wärmeversorgung und Stromnetzinfrastruktur ineinandergreift und Synergien genutzt werden können.
Besonders Gebiete dezentraler Wärmeversorgung, die bereits frühzeitig als ungeeignet für die Fernwärmeversorgung identifiziert wurden, werden in Zukunft verstärkt auf Stromlösungen wie Wärmepumpen setzen – was eine entsprechende strategische Planung der Stromverteilnetze erfordert.
Eine enge Verzahnung von Wärme- und Netzplanung stellt sicher, dass beide Bereiche aufeinander abgestimmt sind. So können Netzbetreiber nicht nur die lokale Energiewende voranbringen, sondern auch eine kosteneffiziente und nachhaltige Infrastruktur für dezentrale Wärmepumpen schaffen und damit auch neue Geschäftsbereiche erschließen.