Das Rückgrat einer klimaneutralen Energiezukunft sind starke, digitale Netze. Sie bringen die vielfältigen Möglichkeiten der Wärmeversorgung von morgen zusammen, von Wärmepumpen bis zu Photovoltaikanlagen. So verbinden moderne Netze nicht nur unterschiedliche Quellen und Nutzungen, sondern auch die zwei wichtigsten Grundlagen der Wärmeversorgung: Sicherheit und Flexibilität.
Digitale Netze: Der Schlüssel zur Effizienz
Die Netze zu digitalisieren ist nicht nur der entscheidende Faktor, um die Flexibilität von zum Beispiel Wärmepumpen zu nutzen, sondern auch die wichtigste Voraussetzung, um effektivere Netze planen zu können.
Die Regelung zum Netzanschluss von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen gemäß § 14a Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) – wie etwa Wärmepumpen – hilft Netzbetreibern schon heute, Netzengpässen im Notfall zu begegnen und Engstellen frühzeitig zu erkennen.
Wärmepumpen entlasten die Netze, wenn sie es brauchen
Wärmepumpen sind wichtige Technologien, um Verteilnetze durch Flexibilität zu entlasten. In einer Studie hat das Fraunhofer Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) bereits untersucht, wie die einfache Lastverschiebung von Wärmepumpen die Betriebsweise des Verteilnetzes optimieren kann.
Dazu wurde davon ausgegangen, dass im Jahr 2030 Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge und Photovoltaikanlagen in einem Niederspannungsnetz mit Wohngebäuden zum Einsatz kommen. Untersucht wurde dann, wie sich drei verschiedene Flexibilitätsoptionen, mit denen die Wärmepumpen gefahren wurden, auf die Be- und Entlastung des Netzes auswirken.
Tatsächlich zeigte sich, dass es ohne Netzausbaumaßnahmen durch den gleichzeitigen Ausbau der drei Technologien zu Engpässen kommen kann – wobei ermittelt wurde, dass der Einfluss von Wärmepumpen nicht stärker ist als der von Photovoltaikanlagen und Ladestellen von Elektrofahrzeugen. In größerem Umfang traten Engpässe in der Studie nur an wenigen Tagen im Jahr auf, insgesamt konzentrierten sie sich auf einzelne Zeitfenster am Mittag und Abend.
Aber gerade Wärmepumpen können in diesem Szenario einen entscheidenden Beitrag leisten. Schon durch einfache und freiwillige Mechanismen zum zeitlich flexiblen Betrieb von Wärmepumpe und gegebenenfalls Pufferspeicher können Grenzwertverletzungen abgefangen und Ausbaukosten minimiert werden.
Es ist daher sehr sinnvoll, möglichst früh Anreize für solche einfachen Flexibilitäten zu schaffen und bei der Netzplanung zu nutzen, etwa durch zeitvariable Netzentgelte, wie sie über das Modul 3 des § 14a EnWG bereits möglich sind.
