Kommunen
Was beinhaltet die kommunale Wärmeplanung?
Die kommunale Wärmeplanung ist ein Instrument der strategischen Infrastrukturplanung, das auf netzgebundene Wärmeversorgung (also in Zukunft vor allem Fern- und Nahwärme) und in einigen Spezialfällen auch Wasserstoff ausgelegt ist.
Am Ende der kommunalen Wärmeplanung steht ein detailliertes Gutachten über mögliche Wärme- oder Gasleitungen, das oftmals von einem Planungsbüro ausgearbeitet wurde. Eine Aussage über die Wirtschaftlichkeit und die tatsächliche Umsetzung wird damit allerdings noch nicht getroffen.
Insbesondere dort, wo es dichte Bebauung oder Abwärmequellen (zum Beispiel Industrie oder verarbeitendes Gewerbe) gibt, lohnt sich die Untersuchung der Umsetzbarkeit einer leitungsgebundenen Versorgungslösung.
Besonders in ländlichen Regionen ohne Industriebetriebe oder hohe Gebäudedichte sollten dezentrale Lösungen bereits jetzt mitgedacht werden. Hier spielen Wärmepumpen eine zentrale Rolle, da sie unabhängig von großen Netzinfrastrukturen arbeiten. Kommunen können daher schon heute die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um solche Lösungen gezielt zu fördern.
Kann die kommunale Wärmeplanung verkürzt werden?
Überall dort, wo kein Wärmenetz besteht und aufgrund der Siedlungsstruktur davon ausgegangen werden kann, dass es auch nicht wirtschaftlich errichtet werden kann, aber auch überall dort, wo es kein Gasnetz gibt und auch für einen Wasserstoffnetzaus- oder -aufbau keine konkreten Anhaltspunkte bestehen, darf eine „verkürzte Wärmeplanung“ nach § 14 Wärmeplanungsgesetz durchgeführt werden.
Das Versorgungsgebiet wird dann im Wärmeplan als voraussichtliches Gebiet für die dezentrale Wärmeversorgung ausgezeichnet. Damit haben die Bürgerinnen und Bürger sofort Planungssicherheit und können sich um die bestmögliche dezentrale Lösung beraten lassen. Besonders Wärmepumpen bieten sich an, da sie GEG-konformes Heizen ermöglichen und Bürgerinnen und Bürger von aktuellen Förderungen profitieren. Weitere Heizungsmöglichkeiten sind zum Beispiel Pellets oder bei schlechtem Sanierungsstand Hybridheizungen.
Musterausschreibungen machen die Planung leichter!

Handreichung zum KWW-Musterleistungsverzeichnis (WPG) zur Ausschreibung einer Kommunalen Wärmeplanung
PDF ansehenDas Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) in Halle veröffentlicht Musterausschreibungen. Diese umfassen – je nach Förderprogramm – unterschiedliche Leistungsverzeichnisse für die Ausschreibung einer kommunalen Wärmeplanung.
Die vom Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende entwickelte Musterausschreibung beantwortet einige wichtige Fragen leider nicht – insbesondere in Gebieten, die dezentral versorgt werden sollen. Etwa die Frage nach der Stromnetzplanung vor Ort.
Diese ist aber gerade in solchen Gebieten entscheidend, da man dort von einem hohen Wärmepumpenausbau ausgehen kann. Entsprechend lohnt es sich, die notwendigen Planungsverfahren und den Ausbau von Leitungen, Transformatoren und anderem mehr parallel zur formellen kommunalen Wärmeplanung nach dem Wärmeplanungsgesetz voranzutreiben.
Damit der Prozess der strategischen Infrastrukturplanung für ihre Kommune erleichtert wird, sollten weitere wichtige Akteure miteinbezogen werden. Wer sind die richtigen Akteure für die kommunale Wärmeplanung?
- Stadtwerke/Energieversorgungsunternehmen (EVU)
- Geodatenbanken
- Planer
- Lokales Fachhandwerk
- Energieagenturen
Wie integrieren Kommunen Wärmepumpen in die kommunale Wärmeplanung?

Kommunale Wärmeplanung in Hannover:
Wärmepumpe als Schlüsseltechnologie für die Wärmewende

Kommunale Wärmeplanung in Rostock:
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Wärmepumpen als nachhaltige Lösung für Quartiere

Kommunale Wärmeplanung in Mannheim:
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